Höhenflüge und Punktlandungen
Der Schlussakkord ist buchstäblich eine Punktlandung: Zu den machtvoll (Welt-)raumgreifenden Orchesterklängen setzt die Apollo 11 auf der Mondoberfläche auf. „We choose to go to the moon“des 1981 geborenen Berliners Lars Straehler-Pohl ist eine Klang-Version der Mondlandung am 21. Juli 1969. Die kundig instrumentierte Partitur beginnt in den tiefen Registern, gewissermaßen auf dem Erdboden: schweres Blech und Kontrabässe, choralartig die Holzbläser.
Dann hebt die Musik ab zum hymnischen Höhenflug. In die Orchesterwogen eingelassen wie ein Solo-Instrument ist eine Raumfahrt-Rede des US-Präsidenten John F. Kennedy von 1962, geradlinig rezitiert von Derrick Jenkins. Visionäre Worte, getragen vom heroisch aufwärtsstrebenden Orchester wie von Filmmusik, ein klangzelebrierter Menschheits-Augenblick. Bei der Uraufführung der knapp zehnminütigen Tondichtung am Samstag im Uni-Festsaal – Siegerstück des halbjährlich ausgeschriebenen Kompositionswettbewerbs der Studentenphilharmonie – dirigierte Straehler-Pohl selbst.
(Schwäbisches Tagblatt, Achim Stricker, 27.01.25)





